EuroPruning

EuroPruning


In der Europäischen Union fallen in der Landwirtschaft derzeit jährlich über 25 Millionen Tonnen Gehölzschnitt an, aber nur ein kleiner Teil davon wird als feste Biobrennstoffe verwendet. Ziel des EuroPruning-Projektes ist es, den Gehölzschnitt in eine wertvolle Treibstoffquelle zu verwandeln. Hierzu werden effiziente Lösungen für Ernte, Transport und Lagerung erforscht.

Reststoffe aus der Landwirtschaft können als Quelle für erneuerbare Energien dienen. Beispielsweise existiert bereits eine Verwertungskette für die Nutzung von Getreidestroh aus der Landwirtschaft. Ein ebenfalls hohes Potential stellt die Verwertung von Gehölzschnitt von Obstbäumen dar. Dieses Potential wird bisher nahezu nicht genutzt.




Erosion auf der Fläche bei Zaragoza (Spanien).

Das Hauptziel des EuroPruning-Projektes ist es daher, eine Logistikkette für eine ökonomische und nachhaltige Nutzung der verholzten Abfälle aus dem Baumschnitt zu entwickeln. Es werden Maschinen entwickelt, um den Schnitt und das Aufsammeln des Schnittgutes zu automatisieren. Darüber hinaus werden die Transportkette und die energetische Nutzung optimiert. Ökologische Parameter werden herangezogen, um den langfristig nachhaltigen Nutzen dieser Biomasse sicherzustellen.

Die Verwertungskette ist in Abbildung 1 schematisch dargestellt, weitere Informationen können Sie dem  Poster "Branching out to new bioenergy supplies" entnehmen (beides in englisch).

Die Ergebnisse dieser Forschung und Entwicklung werden auf drei Demonstrationsflächen in Spanien (bei Zaragoza), Frankreich (Médoc) und Deutschland (Brandenburg) getestet. Dabei werden Maschinen, Logistik, energetische Nutzung und ökologische Studien in Fallstudien umgesetzt.

Das EuroPruning-Konsortium besteht aus 17 Partnern aus 7 EU-Staaten, von denen 6 Forschungsinstitute, 8 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und 3 andere Institutionen sind. Das Gesamtbudget beträgt 4,6 Millionen €.


Abbildung 1: Schematische Darstellung der Verwertungskette im Europruning-Projekt (englisch, zum Vergrößern bitte die Grafik anklicken).



Weinbau auf den Flächen im Médoc (Frankreich).


Kirschen auf der Fläche in Brandenburg (Deutschland)


Beteiligung von TerrAquat:

Das Gutachterbüro TerrAquat berät das Konsortium in landwirtschaftlichen und ökologischen Fragen. TerrAquat wird darüber hinaus gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim (ATB) die ökologischen Freilandversuche auf den Demonstrationsflächen durchführen.

Das Gutachterbüro TerrAquat leitet die Flächenauswahl auf den Demonstrationsflächen. Die Obstkulturen umfassen Pfirsich und Mandel (Zaragoza), Weinbau (Médoc) sowie Kirsche und Apfel (Brandenburg). Wir messen ökologische Parameter wie Nitratauswaschung und Erosion in Abhängigkeit von den regionalen und kulturspezifischen Besonderheiten. Aus den Erkenntnissen wird TerrAquat einen Bericht mit praktischen Empfehlungen für örtliche Landwirte anfertigen, um die umweltverträgliche Nutzung der Gehölzschnitte in unterschiedlichen ökologischen Situationen sicherzustellen. Darüber hinaus wird TerrAquat das EuroPruning-Projekt unterstützen, um eine nachhaltige Nutzung der verholzten Biomasse zu erreichen.

EuroPruning has received funding from the European Union’s Seventh Programme for research, technological development and demonstration under grant agreement No. 312078.