NitroGäu

NitroGäu: Stickstoffeffizienz im Acker- und Gemüsebau für eine Reduktion des Nitrateintrages ins Grundwasser


In der Region Gäu-Olten (Kanton Solothurn, Schweiz) liegt die Konzentration von Nitrat im zur Trinkwassergewinnung genutzten Grundwasser meist über dem Qualitätsziel von 25 mg/L. Im regionalen Nitratprojekt verpflichten sich seit dem Jahr 2000 teilnehmende Landwirte zu einer nitratarmen Bewirtschaftung.

Das Auswaschungspotential von Nitrat wird anhand eines Punktesystems, genannt „Nitratindex“, beurteilt. Eine eigentliche Wirkungskontrolle der Maßnahmen und eine Überprüfung des Nitratindex fehlen bislang.

Die zwei Hauptziele des Projekts NitroGäu sind:

Die Untersuchungen finden sowohl im Ackerbau als auch im Gemüsebau statt. Das Projekt wird finanziert vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) und dem Amt für Umwelt Solothurn.


Beteiligung von TerrAquat:

In den ackerbaulichen Arbeitspaketen misst das Gutachterbüro TerrAquat die Nitratauswaschung mit der SIA-Methode und gewährleistet damit u.a. eine Überprüfung der erprobten Maßnahmen.

Da bislang wenige Daten zu Nitratfrachten aus der Gemüseproduktion vorliegen, sollen im gemüsebaulichen Arbeitspaket unter der Leitung des Gutachterbüros TerrAquat die tatsächlichen Stickstoffverluste durch Auswaschung unter Gemüseflächen in der Region Gäu-Olten bestimmt werden. In enger Zusammenarbeit mit dem Praxisbetrieb sollen darüber hinaus die gemüsebaulichen Praktiken erhoben und eine N-Bilanz erstellt werden, aus der im günstigen Fall Handlungsoptionen abgeleitet werden sollen.



Gemüseschlag bei Kappel (SO)
Gemüseschlag im Untersuchungsgebiet bei Kappel (SO) mit Brokkoli-Anbau.

 

Auf zwei gemüsebaulich genutzten Schlägen werden die Nitratausträge während der einjährigen Messdauer mit hoher zeitlicher Auflösung gemessen. Während der Vegetationsperiode wird die Auswaschung für jeden der voraussichtlich drei Sätze Gemüse separat erfasst, gefolgt von einer weiteren Messperiode über das Winterhalbjahr (Nachvegetation).

Auf drei weiteren Schlägen umfasst die erste Messperiode alle Gemüsesatze während der Vegetationsperiode, ebenfalls gefolgt von einer weiteren Messperiode während des Winterhalbjahres.

Durch dieses Versuchsdesign ist es einerseits bei ausreichender Sickerwassermenge möglich, die N-Überschusse einzelnen Kulturen zuzuordnen. Andererseits kann das Gesamtsystem Gemüsebau bewertet werden, auch wenn möglicherweise die Auswaschung für einzelne Kulturen unterhalb der Nachweisgrenze liegt.

Aus diesen ersten Ergebnissen sollen gemeinsam eine oder mehrere Maßnahmen abgeleitet werden, die einerseits die Nitratauswaschung reduzieren können und andererseits ein geringes Risiko für den Landwirt beinhalten. Diese Maßnahmen sollen in einer Fortsetzung der Versuche getestet werden.